Donnerstag, 11. August 2016

Heute zu Gast bei Janet de Klerk: Donald Trump, republikanischer Präsidentschaftskandidat in den USA



Frage (F): Donald Trump, erstmals herzliche Gratulation zur Nomination als republikanischer Präsidentschaftskandidat. Hat Sie das nicht selbst überrascht?
Antwort (A): Keinesfalls.

F: Warum?
A: Meine vermeintlichen Gegner waren doch nur rückgratlose Schwuchteln: Ted Cruz, Jeb Bush, ähhhh..., die anderen hab ich schon wieder vergessen.

F: Eine Zeitlang waren Sie bei Umfragen sogar im Vorsprung gegenüber Ihrer demokratischen Gegnerin, Hillary Clinton. Nun scheint der Wind zu drehen, sie droht davon zu ziehen. Beunruhigt?
A: One hundred percent no!

F: Was macht Sie so siegessicher?
A: Hillary ist keine Gegnerin, sondern eine Katastrophe, ein Desaster. Nachträglich muss man Verständnis für Bill damals aufbringen. Und sie ist nur eine Frau.

F: Aha. Ein Problem für Sie könnte sein, dass Sie nicht in Vietnam waren. Warum eigentlich nicht?
A: Ich hab das mit meiner Frisur nicht hingekriegt, es gab in dieser Phase nur bad hair days für mich.

F: Sie wären gerne dabei gewesen?
A: Natürlich, dann hätten wir, die USA, auch gewonnen! Locker. Diese Schlitzaugen waren doch keine Krieger!

F: Sie wollen die USA wieder erstrahlen lassen, auch imagemässig. Was ist Ihr Programm dazu?
A: Ein sehr ausgeklügeltes: „Let’s make America great again!“

F: Und inhaltsmässig?
A: „America first!“

F: Eines Ihrer etwas konkreteren Ziele ist die amerikanische Wirtschaft anzukurbeln. Wie wollen Sie das bewerkstelligen?
A: Mehr Stellen schaffen.

F: Ja, klar, aber wie?
A: Zum Beispiel im Baugewerbe. Wir werden Mauern, hohe Mauern bauen, eine gegen Mexico, eine gegen Kanada, eine gegen den Pazifik, einen gegen den Atlantik. Und die Mexikaner und Kanadier werden die Mauern bezahlen! In diese Mauern werden wir auch modernste Zollhäuser integrieren, wo wir dann die hohen Zölle für nicht amerikanische Güter abkassieren werden.

F: Und ausser im Baugewerbe?
A: Wir werden viele, viele Jäger ausbilden.

F: Und was werden die jagen?
A: Alles, was nicht nach angry white man aussieht!

F: Sie sind nicht gerade ein Freund des Umweltschutzes. Ist Bio für Sie ein Fremdwort?
A: Nein, wo denken Sie hin, alles andere als ein Fremdwort. Bio ist für mich Abfall!

F: Sie waren immer von schönen Frauen umgeben. Hatten Sie auch mal Liebeskummer?
A: So ein Quatsch! Liebeskummer ist für Tussis, richtige Männer jammern nicht, sondern handeln. Wir müssen zurück zu unseren männlichen Werten: Fishing, shooting, drinking! Liebeskummer? Es gibt doch genug Frauen auf diesem Planeten!
Nur ihr europäischen Schlappschwänze lasst zu, dass ihr sie bald nicht mehr sehen werdet, weil alle verschleiert und vermummt sind!

F: Haben Sie nicht manchmal Respekt davor, in die Fussstapfen von Barak Obama zu treten?
A: Wer ist das? Ich kenne nur wirkliche Amerikaner, keine Halbafrikaner!

F: Okay, andere Frage: Falls Sie gewählt würden, auf welchen ausländischen Politiker würden Sie sich am meisten freuen?
A: Klare Sache, auf meinen Freund Vladimir Putin.

F: Sie sind mit Putin befreundet?
A: Ja, uns verbinden auch einige Hobbys.

F: Ah ja? Zum Beispiel?
A: Yeti-Jagen auf Sachalin, Bienenlutschen in Kasachstan, Waljagd im Schlauchboot, Löschboot-Rennen fahren bei Murmansk, Lachstauchen in Alaska. Ich nehme jetzt auch Reitunterricht, natürlich mit nacktem Oberkörper wie mein Freund Vladimir. Wir werden dann hoch zu Pferd reitend die weltpolitische Lage kurz besprechen und uns dann Europa unter uns aufteilen. „Probläme dann gelöst,“ wie Vladi zu sagen pflegt!

F: Na, dann erkälten Sie sich mal nicht und fallen Sie mir nicht vom Pferd, obschon für die Frauen wäre es...Herr Präsidentschaftskandidat, vielen Dank für das Gespräch!