Antwort (A;
ganz erstaunt): Wer will das? Das muss ein fake news sein.
F: Mit
Verlaub, im März dieses Jahres veröffentlichte der IWF (internationaler
Währungsfond; Anmerk. d. Red.) ein Papier mit dem Titel „De-Cashing“.
A: Ja,
richtig, der IWF wollte, dass die Bürger weniger Geld bei sich tragen, wegen
der zunehmenden Strassenkriminalität, Sie wissen schon, Islamisierung und so.
F:
Origineller Antwortversuch. In dem Papier des IWF heisst es aber: „Eine
vollständige Abschaffung des Bargeldes sollte in mehreren Schritten erfolgen.“
A: Ma si, das
war nur ein theoretisches Gedankenmodell. Da passiert noch lange nichts.
F: Genau. Wie
in Frankreich zum Beispiel.
A: Was ist
das passiert?
F: Seit 2015
darf eine natürliche Person in Frankreich Bargeldgeschäfte für gerade mal 1000
Euro tätigen.
A: Mamma mia,
Macron ist speziell, Sie wissen das.
F: 2015 war
noch Hollande Präsident. Okay, ein Detail, Herr Draghi. Sobald diese Person in
Frankreich von einem Bankkonto innerhalb eines Monats mehr als 10’000 Euro
abhebt oder einzahlt, geht automatisch eine Meldung an Tracfin, die französische
Behörde, die Geldwäsche „bekämpft“.
A: Aber
Frankreich ist una eccezione, eine Ausnahme.
F: Wie auch
die USA.
A: I Stati
Uniti?
F: Kommen
Sie, Sie wissen doch, dass EU-Banken, auf denen US-Bürger Konten haben,
gezwungen sind, einen jährlichen Bericht zu diesen Konten an das zum
US-Finanzministerium gehörende Financial
Crimes Enforcement Network zu melden.
A: Das stimmt
nicht!
F: So
schreibt es das amerikanische Gesetz vor. Ganz genau gesagt der Foreign Account Tax Compliance Act (FATCA; Anmerk. d. Red.).
A: (Sehr verlegen) Hmm...Das wollten wir von
der EZB nicht.
F: Kenneth
Rogoff, (ehemaliger IWF-Chefökonom;
Anmerk. d. Red.), plädiert dafür, alle Scheine, die grösser als 10 Dollar
sind, aus dem Umlauf zu entfernen.
A: Dafür
würde ich mich nie einsetzen!
F: Schon gut,
Herr Draghi. Sie sind doch einer der Hauptplayer oder warum haben Sie sonst die
500-Euro-Note aus dem Verkehr gezogen?
A: Ähhh..., der
Schein war nicht fälschungssicher.
F: Das hätte
man natürlich nicht ändern können...?
A: Das sind
doch alles Massnahmen im Kampf gegen den Terror.
F: Falsch. Es
geht Ihnen und Ihren Finanzschergen darum, das Geld der Bürger zu konfiszieren.
A: Das ist
eine unverschämte Anschuldigung!
F: Schon
jetzt arbeitet unter anderem Ihre EZB mit negativen Zinssätzen und der Lüge,
dass dies notwendig sei, um nach der Krise 2008 das Wirtschaftswachstum zu stimulieren
daran. In Ihrem Windschatten die Bank of Japan und die dänische Nationalbank.
Aber solange wir Bürger noch Bargeld haben, sind Ihre Möglichkeiten mit den
Negativzinsen sehr tief ins Minus abzutauchen, stark eingeschränkt. Das wollen
Sie ändern.
A: Tutte le
fantasie...
F: Ah ja?
Laut dem deutschen Okönom Richard Werner zielt Ihre Negativzinspolitik, also
die der EZB, darauf ab, Sparkassen, Volksbanken und kleinere Privatbanken zu
vernichten.
A: Nie, nie, nie!
F (Janet lässt sich nicht aus der Ruhe bringen):
Stattdessen sollen korrupte Megabanken wie die Deutsche Bank, HSBC, die
griechische Alpha-Bank oder die italienische Banca Monte dei Paschi di Siena
gerettet oder besser positioniert werden. Orchestriert u.a. auch von Goldman
Sachs, da „waren“ Sie ja mal Partner wie alle Ihre wichtigen Mitstreiter.
A: Alles im
Sinne der Terrorbekämpfung. Denken Sie an Nizza, Brüssel, Berlin, Barcelona.
Wollen Sie das?
F: Was für
ein sinnentleerter Zusammenhang, den Sie da konstruieren.
A: Schauen
Sie, Frau de Klerk (lächelt suffisant),
Indien hat die 1000 und 500 Rupien-Scheine abgeschafft. Damit konnte vieles verbessert
werden in Sachen Verbrechen.
F: Falsch.
Der zuständige Ausschuss des indischen Parlaments der Regierung Narendra Modi
hat nach umfangreichen Untersuchungen erklärt, dass nicht eines der diesbezüglich
erklärten Ziele erreicht worden ist. Im Gegenteil: Immense illegale
Steuergelder, geparkt in Steueroasen, würden als ausländische
Direktinvestitionen „gewaschen“ ins Land zurückkehren. Kriminelle Banden, auch
Konzerne, bezeichnen dies als „Round-Tripping“ („Rundreise“; Anmerk. d. Redaktion).
A: Dafür sind
die kleinen Betriebe von Falschgeld geschützt.
F: Wieder
falsch. Die indische Industrieproduktion ist um 10,3% geschrumpft, da Tausende
Kleinbetriebe, deren Überleben von ausreichendem und sofortigem Bargeldfluss
abhing, die Segel streichen mussten.
A: Eine freie
Marktwirtschaft hat auch Opfer. Oder wollen Sie zurück zum Kommunismus?
F: Wie
zynisch, Herr Draghi. Was sagen Sie denn zum „Bail-in“-Gesetz, das seit Januar
2016 in Kraft ist als Schutz gegen die 1000 Milliarden Euro an faulen Krediten
der grossen EU-Banken? Bei künftigen Bankenpleiten kann man die Gläubiger, also
die Einleger und Sparer, zur Kassen bitten!
A: Ma no, das
wird nie, nie, nie geschehen!
F: Nein,
natürlich nicht, ausser dass genau das schon in Zypern geschehen ist. Ohne
„speziellen“ Macron. Wenn wir unser ganzes Geld auf der Bank haben, wird es für
Sie noch besser funktionieren.
A: Dico, ich
sage, mai, nie!
F: Das Geld wird konfisziert werden, wie es der
US-amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt im April 1933 mit dem Gold
machte. Herr Draghi, der Krieg, Ihr Krieg gegen das Bargeld ist ein Krieg gegen
unsere Freiheiten als Individuum. Die erzwungene komplette Digitalisierung des
Bargeldes ist der entscheidende Schritt zur Konfiszierung oder teilweisen
Zurückhaltung liquider Mittel, um Anstürme an kriselnde Finanzinstitute, sogenannte
Bank Runs, zu vereiteln. Leute wie Sie werden es soweit kommen lassen,
spätestens bei der nächsten grossen Bankenkrise. Und die Regierungen werden Sie
stützen. Denken Sie darüber nach! Besten Dank für das Gespräch.
A (geht
fluchend davon): Figlia di putana....