Frage (F):
Urs Fischer, wie gefällt es Ihnen in Basel?
Antwort (A):
Jaaaaa, sehr gut.
F: Obschon
Ihnen zur Zeit ein bissiger Gegenwind ins Gesicht bläst?
A: Jaaaaa,
Wind? Habe noch nichts gespürt. Am Thunersee hatte es mehr Wind.
F: Lesen Sie
keine Zeitungen?
A: Jaaaaa,
Zeitungen werden überschätzt. Die BaZ sowieso.
F: Okay, was
halten Sie von der Aussage, dass Sie kein Trainer für die grossen Momente sind?
A: Jaaaaa,
wir hatten doch auf dem, wie heisst dieser Platz mitten in der Stadt schon
wieder?
F: Barfi.
A: Jaaaaaa,
genau. Was wollte ich sagen?
F: Wir
sprachen von grossen Momenten.
A: Jaaaaaaa,
jetzt hab ich’s wieder: Wir hatten da doch im Mai einen grossen Moment mit der
Präsentation des Chübels.
F: Der Titel
eines Schweizer Meisters alleine macht in Basel niemanden mehr so richtig
glücklich.
A: Jaaaaa,
aha.
F: Fehlt
Ihnen die Klasse für internationale Erfolge?
A: Jaaaaa,
nein. In Freundschaftsspielen haben wir doch auch schon grosse Mannschaften
gefordert.
F: Und
meistens verloren.
A: Jaaaaaa,
gewinnen, gewinnen, gewinnen. Jaa, ich versuche den Fussball von der
Leistungsgesellschaft fern zu halten. Hauptsache, viele machen mit, in der
Regel 22 pro Spiel!
F: +
Auswechselspieler. Stichwort mitmachen: Man wirft Ihnen Zaudern und mangelnden
Mut bei der Mannschaftsaufstellung vor.
A: Jaaaa,
Vorsicht ist die Mutter der Mottenkiste.
F: Sie meinen
wohl Porzellankiste. Warum spielt eigentlich immer Björnasson?
A: Jaaaa, der
Präsident hat mir gesagt, dass wir auch die Frauenquote im Stadion
berücksichtigen müssen.
F: Genau.
Ohne lange blonde Haare wäre er total unauffällig.
A: Jaaaaa,
deshalb darf er nur mit Sonderbewilligung zum Friseur für kleine Korrekturen an
der Frisur. Marco Walker (Assistenztrainer
mit stets nackten Beinen; Anmerk. der Redaktion) ist jeweils dabei, damit
nicht zu viel geschnitten wird.
F: Viele
empfinden es auch als peinlich, dass der Kapitän (Matias Delgado; Anmerk. d.Red.) jeweils nur für gut 60 Minuten Luft
hat – und das bei einem Jahresgehalt von 1,5 Millionen Franken.
A: Jaaaa,
Matias ist ein sehr rücksichtsvoller Mensch. Er macht halt darum gerne für
andere Platz.
F: Was sagen
Sie mit der nötigen Distanz zum Heimspiel gegen Paris SG?
A: Jaaaa, es
wurde zu einem Spiel, es ging um den Ball, teilweise mit umgekehrten
Vorzeichen, vor allem nach der Pause, als die Seiten gewechselt wurden. Und
jaaaaa, am Ende musste man nur 11 + 10 zusammen zählen, um zu merken, dass
plötzlich einer fehlte (Platzverweis
gegen einen FCB-Spieler; Anmerk. der Red.)
F: Der
Spielverlauf aus Ihrer Sicht?
A: Jaaaaa,
ein Verlauf war da. Beide Mannschaften haben die Offensive gesucht und sie aus
der Defensive über das Mittelfeld gefunden.
F: Man hat
Ihnen vorgeworfen, dass nur ein Schweizer (Renato Steffen) in der
Startaufstellung war.
A: Jaaaa,
aber schauen Sie wie toll er sich integriert hat in der Mannschaft!
F: War das
Ergebnis korrekt (1:2 für Paris SG)?
A: Jaaaa,
korrekt, nicht korrekt. Jaaaa, beide Mannschaften haben in jedem Fall ein
Ergebnis verdient.
F: Urs
Fischer, vielen Dank für die interessanten und sehr analytischen Ausführungen.
A: Jaaa,
danke auch.